Hubert de Givenchy: Modeschöpfer ist tot (2024)

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Hubert de Givenchy: Kleider für Stil-Ikonen

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Im Alter von 91 JahrenModeschöpfer Hubert de Givenchy gestorben

De Givenchy zählte zu den ganz Großen in der Modeszene. Mit seiner schlichten zeitlosen Eleganz prägte der Couturier die Mode der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Zu seinen Kundinnen gehörten auch Audrey Hepburn und Jackie Kennedy.

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Der französische Modeschöpfer Hubert de Givenchy ist tot. Der Gründer des internationalen Mode- und Kosmetikkonzerns Givenchy starb im Alter von 91 Jahren, wie sein Lebensgefährte am Montag mitteilte. "Monsieur de Givenchy ist am Samstag, den 10. März 2018, im Schlaf verstorben", hieß es demnach in der Erklärung von Philippe Venet.

Das von de Givenchy gegründete Modeunternehmen twitterte eine Kondolenznote. "Er wird sehr fehlen", heißt es darin. Und weiter: Der Modedesigner sei eine herausragende Persönlichkeit der französischen Haute Couture gewesen und habe für mehr als ein halbes Jahrhundert Pariser Eleganz verkörpert.

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De Givenchy wurde vor allem mit zeitlosen, schlichten Modellen bekannt. Seine Entwürfe richtete er immer an der Beschaffenheit des Materials aus. Seine erste eigene Kollektion präsentierte er 1952 mit Starmannequins in einer neogotischen Villa in der Rue Alfred de Vigny. Die vorwiegend aus kombinierbaren Zweiteilern bestehenden Modelle ließen die Branche aufmerken. Ein voller Erfolg.

Aus Kostengründen beschränkte sich der Modeschöpfer bei seinen Entwürfen zunächst auf preiswerte Materialien wie Baumwolle, was deren Wirkung allerdings nicht schmälerte. Auch seine eng anliegenden Jerseykleider und Abendroben aus Leinen sorgten für Aufsehen.

Später schuf er den berühmten "Ballonmantel", und seine grazilen Samtbustiers wurden gefeiert. Mit ihren häufig grellen Farben waren seine Kollektionen auch ein Gegenentwurf zu der eher konservativen Dior-Linie. Ein Kleid solle "eine Frau verschönern und nicht verkleiden", sagte er einmal. Vergleichsweise viel Bewegungsfreiheit boten seine Kreationen ihren Trägerinnen.

Kleider für die Stars

Das wusste auch Audrey Hepburn zu schätzen. Ihr Name ist eng mit dem von de Givenchy verbunden. Die Schauspielerin trug sowohl privat als auch in ihren Filmen dessen Kleidung. Gemeinsam schufen sie eine neue Silhouette der Hollywoodstars - elegant und weiblich. Dem Hollywoodstar war auch das erste Givenchy-Parfüm, "L'Interdit", gewidmet.

Über 40 Jahre dauerte die gegenseitige Bewunderung und Freundschaft. "Sie hatte erstens die Figur eines Mannequins, dann hatte sie früher Ballettunterricht, sie wusste also, wie man sich bewegt, wie man geht. Sie hatte Klasse", sagte de Givenchy.

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Hubert de Givenchy: Kleider für Stil-Ikonen

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In "Sabrina" trat Hepburn in einem Traum aus weißer Seide mit Schleppe und Blumenstickereien auf. In ihrem Erfolgsfilm "Frühstück bei Tiffany" steckte er sie in das berühmte kleine Schwarze. Das Givenchy-co*cktailkleid aus der Eröffnungsszene wurde 2006 für fast 700.000 Euro versteigert. Damit sei es das teuerste Kleidungsstück der Filmgeschichte, teilte Christie's damals mit.

Hepburn ("Ich hänge an Givenchy wie viele Amerikaner an ihrem Psychiater") war allerdings nicht der einzige Star, der auf die Arbeit des Franzosen setzte. Auch Grace Kelly, Elizabeth Taylor, Marlene Dietrich oder Jacqueline Kennedy kauften bei Givenchy ein.

Der berühmte rote Mantel, den Kennedy 1960 während des Wahlkampfs ihres Mannes John F. Kennedy trug, war noch eine Kopie; ein Jahr später sorgte sie dann bei einem Staatsdiner in Versailles in einer weißen Seidenrobe, einem Originalentwurf des Modedesigners, für Furore. Nach der Ermordung ihre Mannes gab die Witwe des US-Präsidenten ihr Trauerkleid bei de Givenchy in Auftrag.

Balenciaga als Idol und Mentor

Bevor er sich mit einem eigenen Atelier in Paris selbstständig machte, hatte der Sohn des Marquis von Givenchy sein Handwerk bei den renommiertesten Modehäusern perfektioniert. Neben Lucien Lelong, bei dem er auf Christian Dior folgte, war er auch bei Jacques Fath und als Modezeichner für Elsa Schiaparelli tätig.

Sein großes Vorbild war aber der Spanier Cristóbal Balenciaga. Sein Idol wurde später so etwas wie sein Mentor und half ihm beim Ausbau seines Ateliers zu einer Marke, aus der später ein weltweit bekanntes Mode- und Kosmetikimperium werden sollte.

Vor mehr als 25 Jahren begann der Modeschöpfer dann, sich allmählich aus der schillernden Modewelt zurückzuziehen. Zunächst verkaufte er 1988 sein Unternehmen an LVMH. Er blieb dort zwar alleiniger Kreateur, aber nach sieben Jahren war er ernüchtert: "Ich war ein einfacher Angestellter geworden, dessen Namen man verhöhnte."

1995 nahm er dann schließlich auch als Designer mit einer spektakulären Modenschau Abschied von der Schneiderkunst. Viele Größen der internationalen Modebranche erweisen ihm dabei die Ehre: Yves Saint Laurent, Christian Lacroix, Kenzo, Paco Rabanne, Valentino. Den Schlussapplaus empfing er damals wie immer in einem weißen Arbeitsmantel.

"Es gibt keine Mode mehr"

Später führte de Givenchy als Präsident die französische Dependance des Auktionshauses Christie's und kümmerte sich für den Worlds Monuments Fund unter anderem um den Erhalt der Gärten von Versailles.

Mit der aktuellen Mode konnte de Givenchy nicht mehr viel anfangen. "Es gibt keine Mode mehr, sondern Moden. Diese Ära gefällt mir nicht. Es wird zu dick aufgetragen", sagte er 2017 im Magazin "Paris Match". Früher hätten sich die Menschen noch Zeit zum Ankleiden genommen und man habe Wert auf prächtige Stoffe gelegt. Heute hingegen - alles nachlässig.

ans/löw/AFP

Hubert de Givenchy: Modeschöpfer ist tot (2024)

FAQs

What was Hubert de Givenchy known for? ›

Hubert de Givenchy (born February 20, 1927, Beauvais, France—died March 10, 2018, near Paris, France) was a French fashion designer noted for his couture and ready-to-wear designs, especially those he created for the actress Audrey Hepburn.

How old was Hubert de Givenchy when he died? ›

Hubert de Givenchy died in his sleep at the Renaissance chateau near Paris on Saturday 10 March 2018. He was 91 and was buried in Passy Cemetery in Paris.

Did Givenchy work for Balenciaga? ›

Hubert de Givenchy met Cristóbal Balenciaga in 1953, two years after Givenchy opened his couture house. Although Givenchy never formally apprenticed under Balenciaga, the elder couturier became his mentor, informing his business decisions and his aesthetic.

Did Hubert de Givenchy have kids? ›

After Philippe died in February, at 91—Hubert had passed away at the same age in 2018—Olivier and Zoë, their youngest children, Louis and Inès, and his oldest by a previous marriage, Gabriella and Nicolas, along with James and Stella, acquired the house. Now they're in a position to lay down traditions of their own.

Why is Givenchy so famous? ›

His first collection captivated the fashion world, and he soon attracted clients like Audrey Hepburn, who became his longtime muse and friend. Elegance and Unique Style: Givenchy is known for its clean and elegant style. Hubert de Givenchy advocated for simplicity and quality, which reflected in his designs.

What did Givenchy accomplish? ›

He opened his own design house in 1952 and was immediately praised for his chic, feminine designs. One of Givenchy's most famous affiliates was actress Audrey Hepburn, who wore his designs in Breakfast at Tiffany's and Charade, among other films.

What is Givenchy real name? ›

Count Hubert James Marcel Taffin de Givenchy was born on Feb. 21, 1927, in Beauvais, France, the younger of two sons of Béatrice Badin, who was known as Sissi, and Lucien Taffin de Givenchy, the marquis of Givenchy.

Which first lady did Givenchy dress? ›

First Lady Jacqueline Kennedy wore a Givenchy gown during an official visit to the Palace of Versailles in 1961.

Where is Givenchy buried? ›

Passy Cemetery

Who was Balenciaga's boyfriend? ›

Balenciaga was gay, although he kept his sexuality private throughout his life. The love of his life and his long time partner was Franco-Polish millionaire Władzio Jaworowski d'Attainville, who had helped set him up and fund him.

Who currently owns Balenciaga? ›

Kering (French: [kɛːʁiŋ]) is a French-based multinational corporation specializing in luxury goods. It owns the brands Gucci, Balenciaga, Bottega Veneta, Yves Saint Laurent, Creed and Alexander McQueen.

Does Balenciaga still exist? ›

Balenciaga produces ready-to-wear footwear, handbags, and accessories, and licenses its name and branding to Coty for fragrances. It is owned by the French corporation Kering.

Why is Givenchy so expensive? ›

Givenchy remains at the top of the fashion industry due to its sophisticated designs as well as perfect craftsmanship. It was established by Hubert de Givenchy in 1952, who now refers it to as a symbol of subtle luxury and exquisite glamour.

Who runs Givenchy now? ›

Now, Givenchy is opening a “new chapter” with the appointment of CEO Alessandro Valenti, most recently Louis Vuitton's EMEA president, who is succeeding former chief Renaud de Lesquen, effective immediately, according to parent company LVMH.

How did Givenchy change fashion? ›

Givenchy's favourite model, publicist Bettina Graziani, became the fashion muse for his first collection. It was here he debuted the notion of haute separates, tops and bottoms that could be mixed and matched, as opposed to the head-to-toe looks that were the conventional consensus among Paris couture purveyors.

How would you describe Givenchy style? ›

One of the defining characteristics of Hubert de Givenchy's style is his unwavering commitment to simplicity and elegance. Known for his clean lines, refined silhouettes, and impeccable tailoring, Givenchy's designs exude a sense of effortless chic.

Who founded Balenciaga? ›

Cristóbal Balenciaga Eizaguirre (Basque: [kɾisˈtoβal βalens̻iaɣa eis̻aɣire]; 21 January 1895 – 23 March 1972) was a Spanish fashion designer, and the founder of the Balenciaga clothing brand.

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Author: Amb. Frankie Simonis

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Name: Amb. Frankie Simonis

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